24.01.2023

Velberts Beitrag zur Energiewende: Gesunkener Energieverbrauch in 2022, massiver Ausbau von Photovoltaik durch Stadtwerke

Zum Jahresbeginn ziehen die Stadtwerke Velbert Bilanz zum Gas- und Stromverbrauch in der Energiekrise: Die Velberter haben 2022 erheblich Gas und Strom eingespart. Auch 2023 steht unter dem Zeichen der Energiewende und des weiteren Ausbaus nachhaltiger Energieträger: Alleine der Stromertrag über private Solaranlagen wird sich verdreifachen.

2022 war ein turbulentes Jahr. Der Energiemarkt war angespannt wie nie. Die sonst so selbstverständliche Versorgungssicherheit geriet unter Druck: Mit einem Energieeffizienz-Gipfel in Berlin hatte Bundeswirtschafts- minister Robert Habeck die neue Kampagne „80 Millionen gemeinsam für Energiewechsel“ gestartet. Der Appell zeigte Früchte, wenn man einen Blick auf die Verbrauchsdaten des vergangenen Jahres wirft.
 

Minus 19 Prozent: Zweistelliger Rückgang des Gasverbrauchs in 2022

Die Velberter haben 2022 im Vergleich zum Vorjahr 19 Prozent Gas eingespart. Im letzten Quartal ist der Verbrauch von Erdgas sogar knapp 25 Prozent gesunken, gemessen am Vorjahreszeitraum. Diese Zahlen und die jüngsten Aussagen machen Mut: Die Gasversorgung ist laut Bundesnetzagentur in Deutschland stabil. Die Versorgungssicherheit ist gewährleistet. Insgesamt bewertet die Bundesnetzagentur die Lage als weniger angespannt als zu Beginn des Winters. „Eine Gasmangellage in diesem Winter wird zunehmend unwahrscheinlich. Ein sparsamer Gasverbrauch bleibt jedoch weiterhin wichtig, denn eine Verschlechterung der Situation kann weiterhin nicht ausgeschlossen werden, der Winter ist noch nicht vorbei“, ruft Dr.-Ing. Kai- Uwe Dettmann, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Velbert, die Velberter Bürger weiterhin zum achtsamen Energieverbrauch trotz milder Temperaturen auf.
 

Stromverbrauch 2022 sinkt um fünf Prozent

Auch im Stromsektor fanden die Sparappelle Berücksichtigung: Um fünf Prozent war der Stromverbrauch geringer als im Vorjahr über das gesamte Jahr betrachtet, sogar acht Prozent im letzten Quartal. Damit liegt Velbert über dem Durchschnitt. Laut Bundesnetzagentur sank der Stromverbrauch für Gesamtdeutschland um vier Prozent verglichen zum Vorjahr.
 

2023: Ein Ausblick

Die Energiewende ist ein wesentlicher Baustein, wenn es darum geht, die Klimaziele zu erreichen. Sie ist ein Mix aus bewusster und effizienter Energienutzung sowie dem Umbau der Energieversorgungssysteme auf eine nachhaltige Energieerzeugung.
 

Massiver Ausbau der Photovoltaikkapazitäten

Aktuell sind bereits 119 Privatkundenanlagen mit einer Gesamtleistung von 425 kWp (ca. 500.000 kWh) in Betrieb. 2023 werden es mehr: „Die Nachfrage ist enorm. Aufgrund der gestiegenen Energiepreise wollen immer mehr Hausbesitzer eine Photovoltaikanlage für ihr Dach. Deshalb haben wir die Kapazitäten aufgestockt und versuchen Lieferengpässe so gut es geht auszugleichen“, so Bert Gruber, Kaufmännischer Leiter der Stadtwerke Velbert.

Für dieses Jahr sind bereits 180 weitere Anlagen mit durchschnittlich 7 bis 8 kWp für den Bau projektiert, diese umfassen ein Volumen von über 1.250 kWp (1.250.000 kWh). Die aktuell schon bestehenden gewerblichen Solarflächen haben einen Stromertrag von 1.625 MWh. Auch hier sind weitere Installationen in Planung. „Unabhängige Stromerzeugung und mittel- und langfristige Kostenersparnisse sind die Hauptargumente für eine Anlage“, führt er fort.
 

Ausbau Ladinfrastruktur

Auch die Ladeinfrastruktur wird Stück für Stück verbessert. „E-Mobilität ist ein wesentlicher Teil der Zukunft. Das ist uns mehr als bewusst. Damit das auch so bleibt, arbeiten wir stetig daran, dass genug Ladestationen vorhanden sind“, so Bert Gruber. Aktuell können E-Auto-Fahrer an 48 öffentlichen Ladesäulen in Velbert laden, 50 Haushalte haben allein in 2022 ihre private Wallbox gemeinsam mit den Stadtwerken installiert.
 

„Bedingt durch die Energiekrise ist das Umdenken hin zu nachhaltigen Energieträgern noch einmal forciert worden. Wir sehen es in unserer Verantwortung als regionaler Versorger alles dafür zu tun, Velbert und unsere Kunden auf diesem Weg zu unterstützen und zu begleiten“, betont Dettmann. „Wir sorgen für eine nachhaltige und sichere Energie- und Wasserversorgung, Infrastrukturbereitstellung und -pflege. Heute mehr denn je.“